Wir blicken zurück auf Themen, die das Bremen-Vier-Land, Deutschland oder auch die ganze Welt bewegt haben. Immer dienstags und donnerstags gehen wir in "Die Vier am Morgen" der Frage nach: "Was wurde eigentlich aus...?"
Habt ihr euch auch schon mal gefragt, was aus einem bestimmten Ereignis eigentlich wurde? Dann stellt uns eure Fragen! Wir gehen dem Thema nach und bringen es ins Radio.
Was wurde eigentlich aus... Christiane F.?
Diese Woche startet die neue deutsche Serie "Christiane F. - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo". Viele haben das Buch in der Schule gelesen. Es geht um die wahre Geschichte der heroinabhängigen 14-jährigen Berlinerin Christiane F. Ende der Siebzigerjahre. Ein schockierender Einblick in die Drogenszene rund um den Bahnhof Zoo.
Christiane F. wurde weltberühmt, das Buch wurde in 15 Sprachen veröffentlicht, die junge Frau war in zahlreichen Talkshows. Sie versuchte eine Karriere als Schauspielerin und Sängerin zu starten und hat einen Sohn bekommen, für den sie zeitweise das Sorgerecht abgesprochen bekommen hatte. Von den Drogen ist Christiane F. nie ganz weggekommen, es gab immer wieder Zwischenfälle. Ihr letzter öffentlicher Auftritt war 2013 auf einer Buchmesse. Die mittlerweile 59-Jährige hat sich inzwischen komplett aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.(Stand: 16. Februar 2021)
Schickt uns eure Frage
Ihr wollt wissen, was aus einer Geschichte wurde, die vor längerer Zeit fett in den Medien war, von der ihr aber seitdem nie mehr etwas gehört habt? Schreibt es uns!
Was wurde eigentlich aus... Cambridge Analytica?
Im Frühjahr 2018 wurde bekannt, dass die Datenanalyse-Firma Cambridge Analytica persönliche Daten von mehr als 85 Millionen Facebook-Usern geklaut hat. Unter anderem soll das Unternehmen diese Daten genutzt haben, um 2016 die US-Wahlen zugunsten von Donald Trump zu beeinflussen.
Nach dem Bekanntwerden dieses Datenmissbrauchs wurde die Firma aufgelöst, der einstige Chef wurde mit einem mehrjährigen Unternehmensgründungsverbot belegt. Die meisten anderen Köpfe der damaligen Firma haben mittlerweile eigene Firmen aufgemacht, die in der gleichen Branche angesiedelt sind - allerdings ohne dass sie auf den riesigen Datenschatz von Facebook zugreifen könnten.(Stand: 9. Februar 2021)
Was wurde eigentlich aus... Andie MacDowell?
Bild: IMAGO | Everett Collection
Bill Murray als Reporter, der immer wieder am selben Tag zur selben Stunde aufwacht, gefangen in einer Zeitschleife - am Murmeltiertag. Und an seiner Seite Andie McDowell - echte Beautyikone der 90er - und im Film seine Kollegin. Da haben wir uns doch gefragt... Was wurde eigentlich aus ihr?
Andie wird dieses Jahr 63 und hat schon in den 80ern für Aufsehen gesorgt. Model, Schauspielerin, viele Erfolge und Auszeichnungen. Nach "Täglich grüßt das Murmeltier" waren ihre Filme aber nur noch mäßig erfolgreich. Bis heute spielt sie aber noch regelmäßig in Kino- und TV-Produktionen mit.
Außerdem ist sie immer noch als Model unterwegs. Gibt es denn sonst noch irgendwelche brennenden News von Andie MacDowell? Nein, nicht wirklich! Vielleicht der Grund, warum wohl jeder das Gefühl hat, sie sei weg vom Fenster. ABER: ihre jüngste Tochter, Margaret Qualley (26) wirbelt das Filmbusiness gerade mächtig auf - u.a. verdrehte sie Brad Pitt in "Once Upon a Time in Hollywood" den Kopf und bringt gerade die Paparazzi-Fotoapparate zum Glühen, denn sie turtelt ausgerechnet mit Hollywoods Bad Boy Shia LeBouf herum.(Stand: 2. Februar 2021)
Was wurde eigentlich aus... Ischgl?
Bild: Imago | Imagebroker
Vor Corona war es noch das Ziel vieler Wintersport- und Après-Ski-Fans. Doch im letzten Jahr ist es dann zum Inbegriff des Corona-Hotspots geworden. 6000 Menschen haben sich damals beim Verbraucherschutz gemeldet und 30 Todesfälle wurden im Zusammenhang mit Infektionen in Ischgl genannt. Gerade ist es still um das Örtchen in Österreich. Es ist zwar alles für die Skisaison vorbereitet, gestartet ist sie dort aber noch nicht.
Das hat mehrere Gründe: Ischgl teilt sich ein Gebiet mit der Schweiz. Und wer aus der Schweiz, aber auch aus den meisten anderen Ländern nach Österreich reist muss zur Zeit in Quarantäne. Hotels und Unterkünfte sind derzeit im harten Lockdown in Österreich auch nicht geöffnet. Tourismus ist also nicht möglich und somit ist es auch nicht wirtschaftlich die Skigebiete zu öffnen.(Stand: 14. Januar 2021)
Was wurde eigentlich aus...Christoph Daum?
Bild: Imago | Herbert Bucco
Ihr erinnert euch, Christoph Daum war mal Fußballtrainer bei Leverkusen und kurz davor Bundestrainer zu werden. Doch dann kam sein Geständnis in einer Pressekonferenz: Er gab zu, Drogen wie Kokain zu konsumieren. 20 Jahre ist das jetzt her. Doch was macht Christoph Daum eigentlich heute?
Bis September 2017 war er rumänischer Nationaltrainer. Auch danach gab es noch Angebote, zum Beispiel von den Malediven. Für seine Arbeit sollte er mit einer Insel bezahlt werden. Den Job hat Christoph Daum nicht angenommen. Dafür beschäftigt er sich mit der Trainer-Aus-und-Fortbildung und ist in den Medien als Experte präsent. Zudem hat er im vergangenen Jahr seine Biografie veröffentlicht.(Stand: 12. Januar 2021)
Was wurde eigentlich aus... der MSC ZOE?
Bild: Havariekommando Cuxhaven
Müll an unseren schönen Nordseestränden ist leider ein gewohnter Anblick, aber vor zwei Jahren waren da sogar Kühlschranke, Stühle und haufenweise Plastiklatschen am Strand von Borkum und Ameland zu finden. Denn der Frachter MSC ZOE hatte in einem Sturm zahlreiche Container verloren. 11 Monate lang wurde nach den Containern gesucht, aber viele wurden gar nicht gefunden.
Bei einer Untersuchung kam heraus, dass die Crew und die Reederei nichts falsch gemacht haben. Problem ist die Größe der MSC ZOE: Bei etwa 400 Metern Länge liegt es sehr stabil im Wasser. Wenn es dann bei Sturm in Schieflage gerät, richtet es sich sofort wieder auf. Bei diesen Bewegungskräften können die Container aus ihren Befestigungen brechen. Das Schiff selbst wurde dabei übrigens kaum beschädigt und schippert weiterhin übers Wasser.
Nach diesem Ereignis wurde die Warnung ausgegeben, dass große Schiffe bei Sturm in tiefere Gewässer fahren sollen, da sie dort sicherer fahren. Allerdings liegt die Entscheidung bei den Kapitäninnen und Kapitänen. Kritikern und Kritikerinnen reicht das nicht. Sie fordern, dass diese Frachter gar nicht mehr auf der Küstenroute unterwegs sein dürfen und sie mit Peilsendern ausgerüstet werden.(Stand: 7. Januar 2021)
Was wurde eigentlich aus... dem Gefangenenlager in Guantánamo?
Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 wurde das Lager für mutmaßliche Terroristen eingerichtet. Pläne das Lager zu schließen gab es immer wieder. So hatte es auch Barrack Obama 2009 angekündigt. Die Zustände des Lagers seien teilweise sehr schlecht. Doch dort sitzen bis heute noch 40 Häftlinge - denn es stellt sich die Frage: Was macht man mit den Insassen? In den normalen Strafvollzug dürfen sie nicht, zurückschicken ist auch nicht möglich und außerdem benötigt man für die Verlegung die Genehmigung der CIA und die möchte vieles lieber geheimhalten.
Momentan sieht es also so aus, als ob das Lager so lange bestehen bleibt, bis der letzte Insasse verstorben ist. Denn Joe Biden hat sich bisher nur vorsichtig geäußert, dass es für die Schließung eine parteiübergreifende Zustimmung benötigt. Dafür sieht es derzeit aber schlecht aus...(Stand: 5. Januar 2021)
Was wurde eigentlich aus... dem Abbiegeassistenten?
Bild: Radio Bremen
Immer wieder passieren schwere Unfälle, wenn beispielsweise Lastwagen abbiegen. So auch erst wieder kürzlich in Bremerhaven und der Bremer Neustadt. Abbiegeassistenten sollen das verhindern. Im Gespräch sind sie schon seit einiger Zeit. Dabei ist eine Kamera auf der Beifahrerseite installiert. Beim Abbiegen schaltet sie sich ein und das Videobild ist auf einem Monitor für den Fahrer oder die Fahrerin zu sehen. Auch ein Piepen ertönt, wenn sich etwas oder jemand in dem gefährlichen Bereich befindet.
Es sind noch lange nicht alle Lastwagen mit einem Abbiegeassistenten ausgestattet, aber es werden immer mehr. Die Bremische Bürgerschaft hatte schon vor einer Weile beschlossen, dass alle städtischen Fahrzeuge ab einer bestimmten Größe mit dem System ausgerüstet werden sollen. Zum Beispiel die Stadtreinigung hat dies schon umgesetzt und auch neuangeschaffte Busse der BSAG haben einen Abbiegeassistenten integriert. Ab 2024 ist es in der EU Pflicht für alle Neufahrzeuge.(Stand: 22. Dezember 2020)
Was wurde eigentlich aus... der Bon-Pflicht?
Anfang des Jahres 2020 kam sie für alle Geschäfte: die Bon-Pflicht. Selbst für den Kauf einen einzelnen Brötchens sollte plötzlich ein Kassenzettel ausgestellt werden. Mittlerweile nimmt man es damit nicht mehr ganz so genau, die Frage "Möchten Sie einen Bon?" wird wieder häufiger an der Kasse gestellt - auch wenn die Pflicht nach wie vor besteht. Aber: Die Kunden wollen und brauchen ihn ganz einfach nicht. Der Deutsche Handelsverband schätzt, dass durch die Bon-Pflicht im letzten Jahr etwa 2.000.000 Kilometer zusätzlichen Papiermülls angefallen sind - beziehungsweise Restmülls, denn manche Kassenzettel bestehen aus Thermopapier, das nicht in die Papiertonne gehört.(Stand: 16. Dezember 2020)
Was wurde eigentlich aus... dem Corona-Hotspot-Schlachthof Tönnies?
Bild: Imago | biky
Im Juni 2020 geriet der Riesenschlachthof Tönnies in Rheda-Wiedenbrück in die Schlagzeilen: Rund 1.500 Mitarbeitende hatten sich aufgrund miserabler Arbeits- und Wohnbedingungen mit Corona infiziert. Heute werden wieder täglich 20.000 bis 25.000 Schweine geschlachtet, ein neuer Produktionsbereich für die Zerlegung wurde in Betrieb genommen. Es herrscht mittlerweile Maskenpflicht, Luftfilter und Plexiglastrennwände wurden eingebaut, es gibt regelmäßige Tests für die Beschäftigten. Der Betrieb läuft mit diesen Änderungen wieder in der gleichen Schlagzahl wie vor der Schließung.
Das Gesetz zum weitgehenden Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit soll am 16. Dezember im Bundestag beschlossen werden. Tönnies selbst hat bis jetzt 6.000 Mitarbeitende fest angestellt, die vorher bei Subunternehmen waren, der Rest der Belegschaft soll bis Ende des Monats folgen. (Stand: 15. Dezember)
Was wurde eigentlich aus... Wuhan?
Fast ein Jahr ist es jetzt her, dass in Wuhan in China die ersten Fälle von Coronainfizierten aufgetaucht sind. Mittlerweile ist dort von der Pandemie kaum noch etwas zu spüren, wenn man durch die Straßen geht. Eine leichte Beunruhigung in der Bevölkerung, dass die Viruserkrankung sich doch nochmal ausbreitet, ist aber da und die Menschen tragen auch weiterhin Mundnasenschutz. Die Politik ist aber bemüht, sich nach außen nichts anmerken zu lassen und sagt, es sei alles überstanden. Kritiker werden eingeschüchtert, so wird es berichtet. Der Tiermarkt am Bahnhof, der als vermeintlicher Ursprungsort der Virusverbreitung benannt wurde, steht leer - noch. Im April soll er wieder eröffnet werden.(Stand: 10. Dezember 2020)
Bild: Imago | VCG
Was wurde eigentlich aus... Michel aus Lönneberga?
Gerade in der Weihnachtszeit können wir wieder die Streiche von Michel im Fernsehen verfolgen. Doch was wurde eigenlich aus ihm beziehungsweise dem Darsteller Jan Ohlsson? Schon mit 22 Jahren hat er seine Filmkarriere beendet. 1984 hat er das letzte Mal in eine Kamera geguckt. Heute lebt Jan Ohlsson mit seiner Frau und einem seiner Söhne im schwedischen Upsala und genießt seine Ruhe. Er redet nicht über seine Zeit als Michel und gibt keinerlei Interviews. Bekannt ist nur, dass er heute als IT-Techniker irgendwas mit Computern macht.(Stand: 8. Dezember 2020)
Bild: Imago | United Archives
Was wurde eigentlich aus... den ferngesteuerten Paketdrohnen?
Bild: Radio Bremen
Vor sechs Jahren lieferte die erste Drohne in einem Testflug nach Juist das erste Paket aus, um die Botinnen und Boten der Deutschen Post zu entlasten. Was ist daraus geworden, kriegen wir bald unsere Päckchen durchs Fenster geliefert?
Nein, zumindest nicht in den Städten. Dort können die Drohnen durch die enge Bebauung nicht zum Einsatz kommen und es gab auch politischen Widerstand. Trotzdem sind schon einige fleißige Lieferdrohnen in Deutschland unterwegs, allerdings nur zu Testzwecken. In China hingegen bringen sie bereits Pakete zu Abholstationen. Und in den USA testet Amazon gerade den Einsatz. Insgesamt geht es aber darum, abgelegene Regionen beliefern zu können, die sonst nicht so einfach zu erreichen wären.(Stand: 3. Dezember 2020)
Was wurde eigentlich aus... den Beschlüssen der Pariser Klimakonferenz?
Bild: Radio Bremen
Vor fünf Jahren standen auf der UN-Klimakonferenz in Paris der Klimawandel und die Erderwärmung im Fokus. Ein Beschluss: Die Erhöhung der durchschnittlichen Erdtemperatur auf deutlich unter 2 Grad zu begrenzen. Alle fünf Jahre soll überprüft werden was bisher erreicht wurde und welche Maßnahmen folgen müssen, um die Ziele zu erreichen. Doch die wärmsten fünf Jahre seit Beginn der Messungen, waren die vergangenen - es bleibt also noch viel zu tun.(Stand: 1. Dezember 2020)
Was wurde eigentlich aus... der guten Luft während des ersten Lockdowns?
Im März während des ersten Lockdowns sank die Stickstoffbelastung in den Städten immens. Davon ist nicht viel übrig geblieben, inzwischen sind wir wieder bei den üblichen Werten angelangt. Das liegt daran, sagt Andreas Richter von der Bremer Uni, dass wieder (normal) viel mit dem Auto gefahren wird, auch die wesentlichen Industrieanlagen produzieren in relativ normalem Maß weiter. Trotzdem, meint Andreas Richter, ist die Luft in Bremen einigermaßen gut - und sie soll noch besser werden. Das ist das Ziel.(Stand: 26. November 2020)
Was wurde eigentlich aus... BSE?
Bild: imago images | allOver
Heute vor 20 Jahren wurde der erste Fall von BSE - umgangssprachlich Rinderwahnsinn - in Deutschland bekannt. Aber wie sieht's heute damit aus - 20 Jahre später?
Zurzeit scheint es zum Glück ruhig zu sein. 2014 gab es nochmal zwei Fälle in Brandenburg, die aber nicht zusammenhingen. Und auch die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, die als menschliche Variante des Rinderwahnsinns gilt, ist laut Angaben vom RKI in Deutschland bislang nicht ausgebrochen. In Großbritannien, wo die Seuche damals ihren Anfang fand, gab es im Februar 2020 noch 84 Erkrankte. Dort vor allem entstanden durch infektiöse Plasmaspenden, nicht richtig gereinigtes OP-Besteck oder Medikamente auf Basis von Wachstumshormonen. Die kamen bis 1985 nämlich aus Gewebe von Toten. Und wenn die beispielsweise unentdeckt krank waren, wurde so die Krankheit weitergegeben. Aufgrund dieser Gefahr wurde es mittlerweile verboten.
Die Gefahr, an Creutzfeldt-Jakob zu erkranken, ist hier in Deutschland fast null. Die letzte größte Gefahr bestand durch die Verfütterung von Tiermehl, was aber bereits 2001 verboten wurde. Ganz besiegt ist die Krankheit aber nicht, denn Creutzfeldt-Jakob bricht zum Teil erst Jahrzehnte nach der Infizierung aus.
BSE ist übrigens auch der Grund für eine Frage, die man vorm Blutspenden beantworten muss. Denn Menschen die zwischen 1980 und 1996 insgesamt mehr als sechs Monate in Großbritannien waren oder dort seit 1980 eine Operation oder Bluttransfusion bekommen haben, dürfen kein Blut spenden. (Stand: 24. November 2020)
Was wurde eigentlich aus... der Jan-Reiners-Lok?
Sie ist das Wahrzeichen des Bremer Stadtteils Findorffs: die Jan-Reiners-Lok. Derzeit ist der Sockel, auf dem sie normalerweise an der Hemmstraße ihren Ruhestand verbringt, aber verwaist, denn die Lok wurde auf Restaurationsreise geschickt.
Bild: Radio Bremen | Wolfgang Loock
Bis vor kurzem stand sie noch in Bruchhausen-Vilsen und wurde von den Experten des Eisenbahnvereins auf Vordermann gebracht. Eigentlich war sie schon im März fertig, um nach Bremen-Nord weiterüberführt zu werden und dort ihren letzten Schliff zu erhalten, aber Corona fingerte auch hier dazwischen: Die vielen Feuerwehrleute, die bei der 16,5 Tonnen schweren Fracht helfen sollten, konnten erst im Oktober anrücken.
Jetzt steht die Lok also in Bremen-Nord, um dort sandgestrahlt und lackiert zu werden, damit sie möglichst bald wieder in frischem Glanz auf ihrem Sockel in Findorff stehen kann.(Stand: 5.11.2020)
Was wurde eigentlich aus... den Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie?
Ziemlich genau acht Jahre ist es her, dass in Bangladesch eine Fabrik abgebrannt ist, in der unsere Billig-Klamotten genäht werden. Mehr als 100 Menschen sind bei dem Feuer damals ums Leben gekommen. Es wurde viel über die schlimmen Arbeitsbedingungen in den Fabriken berichtet. Bis zu 13 Stunden sitzen die Näherinnen und Näher in maroden Fabrikhallen an der Nähmaschine, werden schikaniert oder sogar geschlagen - und das alles für einen Lohn von wenigen Cent am Tag. Was ist nach diesen Bildern, die um die Welt gingen, passiert?
Bild: Imago | photothek/Thomas Imo
Viele Modemarken haben sich nach der öffentlichen Kritik zu einem Verbund zusammengeschlossen und damit die Fabrikbesitzer in Bangladesch ziemlich unter Druck gesetzt. Mehr als 80 Prozent derer, die für diesen Verbund produzieren, haben mittlerweile gute internationale Standards, was die Gebäudesicherheit angeht. An den Löhnen hat sich allerdings nicht viel geändert. Nun kommt durch die Corona-Krise hinzu, dass die Nachfrage in der Textilindustrie gesunken ist, einige Arbeiterinnen und Arbeiter haben ihren Job verloren.(Stand: 3.11.2020)
Was wurde eigentlich aus...den Protesten in Hongkong?
Im Sommer 2019 gingen Millionen Menschen in Hongkong auf die Straße. Der Grund: ein geplantes Gesetz, das Auslieferungen nach China ermöglichen sollte. Daraufhin formierte sich eine riesige Demokratiebewegung, die gestiegene Lebenshaltungskosten und Ungleichheit in einer der größten Städte der Welt anprangerte.
Mittlerweile sieht es so aus: Es gibt noch Proteste, die aber coronabedingt nicht mehr so groß sind. Sie formieren sich eher flashmobmäßig, sind illegal und enden oft in Festnahmen. Das neue Sicherheitsgesetz hat im Ergebnis bewirkt, dass keine Plakate, Slogans, Poster mehr zu sehen sind, Handys wurden bereinigt, vermeintlich kritische Nachrichten gelöscht, Lehrpläne an Schulen wurden geändert, vermeintlich kritische Bücher aus Buchhandlungen und Bibliotheken verbannt, Großbanken haben sich von chinakritischen Kunden getrennt - das kommunistische China hat also weiterhin großen Einfluss und weitet seine Macht weiter aus. Ruhe ist in Hongkong mitnichten eingekehrt.(Stand: 13. Oktober 2020)
Was wurde eigentlich aus...dem Achimer Loch?
Erinnert ihr euch noch? Da wollte vor drei Jahren in Achim ein Autohändler einen Wagen umparken – und starrt plötzlich in ein 14 Meter tiefes Loch. Das hatte sich einfach unter dem Wagen aufgetan, es gab damals große Aufregung. Aber wie ist das Ganze ausgegangen? Fest steht: Das Loch wurde vor langer Zeit fachmännisch gebohrt. Es könnte ein alter Brunnen gewesen sein oder ein Ablauf fürs Regenwasser - ganz genau wird man das wohl nie herausfinden - , aber als das Loch nicht mehr benötigt wurde, hat man es offenbar einfach abgedeckt und vergessen. Mittlerweile ist das Loch wieder gefüllt und versiegelt worden. Nichts erinnert in Achim mehr daran, dass sich da vor drei Jahren mal die Erde aufgetan hat.(Stand: 29. September 2020)
Was wurde eigentlich aus...dem Zittern von Angela Merkel?
Probleme mit dem Kreislauf, Parkinson oder ihr ist einfach nur kalt - Es wurde viel gemunkelt als Angela Merkel im vergangenen Jahr auf Veranstaltungen plötzlich anfing zu zittern.
Daraufhin saß die Bundeskanzlerin bei den kommenden Staatsempfängen während die Nationalhymne gespielt wurde und coronabedingt fanden nun erstmal solche Auftritte gar nicht statt. Und bei ihrem letzten großen öffentlichen Auftritt im Mai 2020 war von einem Zittern keine Spur. Was war denn da nun los im vergangenen Sommer?
Genaues weiß die Öffentlichkeit nicht. Bei einigen Staatsempfängen war es sehr heiß und es hieß Angela Merkel hätte zu wenig getrunken. Allerdings trat das Zittern auch bei kühleren Temperaturen auf.(Stand: 17. September 2020)
Was wurde eigentlich aus...dem BAMF-Skandal?
Vor zweieinhalb Jahren kam Bremen unrühmlich in die Schlagzeilen. Der Vorwurf: Die Leiterin der Bremer BAMF-Stelle soll Flüchtlingen Aufenthaltsgenehmigungen besorgt und sich daran bereichert haben.
Noch immer ist unklar, ob es überhaupt ein Verfahren geben wird, denn die Akten werden immer noch durchgeackert. Von den 1.200 Fällen sind gerade mal 121 übrig geblieben - und selbst bei diesen etwa 10 Prozent ist nicht mal sicher, ob die Beschuldigten für die ungerechtfertigte Aufenthaltsgenehmigung, die sie erlangten, selbst verantwortlich sind. Vom ursprünglichen "Skandal" ist also erstmal relativ wenig übrig geblieben, ein letztgültiges Ergebnis steht aber noch immer aus.(Stand: 15. September 2020)
Was wurde eigentlich aus...dem Ozonloch?
Das Ozonloch wurde 1985 über dem Südpol entdeckt und wuchs auf mehrere Millionen Quadratmeter an. Verantwortlich für das Loch waren FCKW-Gase (Flour-Chlor-Kohlenwasserstoffe), die 1991 verboten wurden. Dr. Peter von der Gathen vom Alfred-Wegener-Institut erklärt: "Das Loch ist in den letzten zwei bis drei Jahrzehnten etwas geringer geworden. Das ist darauf zurückzuführen, dass die FCKW-Belastung geringer geworden ist. Das wird in den nächsten Jahrzehnten so weiter, allerdings wird dieser Effekt langsam vonstatten gehen."(Stand: 10. September 2020)
Was wurde eigentlich aus...Notre-Dame?
Bild: Radio Bremen
Am 15. April 2019 stand das "Herz von Paris" in Flammen. Bei dem Großbrand wurden Teile der historischen Kathedrale Notre-Dame zerstört. Menschen aus der ganzen Welt spendeten. Fünf Jahre wurden für den Wiederaufbau angesetzt. Was ist seitdem passiert?
Das gigantische Baugerüst wird abgebaut. Wegen Restaurierungsarbeiten am Dach stand dieses Gerüst schon vor dem Brand dort. Durch die Flammen ist dieser gewaltige Knoten aus 200 Tonnen Stahl und 40.000 Einzelteilen eingeschmolzen und muss jetzt vorsichtig entfernt werden. In 40 Metern Höhe wird hier ganz präzise gearbeitet, denn sollte ein Teil dieses Gerüsts einstürzen, würde auch die Kathedrale beschädigt werden. Allein diese Arbeiten werden noch etwa bis November 2020 dauern.
Innerhalb der Kathedrale wird seit Anfang August 2020 die Hauptorgel abgebaut. Um die Orgel steht momentan ein 30 Meter hohes Gerüst, da jede der 8000 Pfeifen einzeln abgebaut und gereinigt werden muss. (Stand: August 2020)
Was wurde eigentlich aus...den Wahlversprechen von Rot-Grün-Rot?
Seit einem Jahr regiert die SPD zusammen mit den Grünen und den Linken im Bremer Senat. Was ist aus ihren Wahlversprechen, wie mehr Geld für Schulen geworden?
Heike Zeigler aus der "Buten un binnen"-Regionalredaktion hat uns erzählt, dass einerseits zwar mehr Geld in die Schulen fließt, aber andererseits auch die Schülerzahl gestiegen ist und das Geld somit nicht in zum Beispiel neue Sanitäranlagen fließen kann. Aber wegen Corona gibt es nochmal Geld extra und damit können die Schulen dann ins digitale Zeitalter starten.
Ein anderes Versprechen: Weniger Autoverkehr in der Innenstadt. Erste Anzeichen der Veränderung soll es hier bereits geben. Es wird diskutiert, ob die Martinistraße umgebaut werden soll, damit die Fußgänger leichter von der Innenstadt zur Schlachte gelangen. Außerdem wurden bereits Pläne für einen neuen Fahrradstreifen am Wall vorgestellt. Gerade in der Innenstadt gibt es aber durch Corona neue Probleme, durch die der Senat nicht-eingeplantes Geld ausgeben musste. Wie viel Geld am Ende - beispielsweise für eine autofreie Innenstadt - übrig bleibt, wird sich zeigen.
Was wurde eigentlich aus...dem Horner Bad in Bremen?
Bild: Bremer Bäder GmbH
Seit zwei Jahren ist das Horner Bad schon geschlossen und ein neues Freibad sollte gebaut werden. Doch es gab Komplikationen: Auf der Baustelle wurde ein Hochspannungskabel gefunden, die Kosten stiegen. Eine Neverending-Story?
Fabian Metzner hat den "Vier am Morgen" erzählt, dass dort immer noch viel zu tun ist, aber bald wird wohl schon das Richtfest gefeiert und man kann auch schon langsam erahnen, wie es dort aussehen wird. Spätestens zum Schuljahresbeginn 2021 soll das sogenannte "Kombibad" dann eröffnen. Aus Hallen- und Freibad soll das Horner Bad dann bestehen. Drinnen wird sich ein Becken mit 10x50-Meter-Bahnen und ein Kursbecken zum Schwimmenlernen befinden, während draußen eine große Liegewiese, ein Fontänenfeld, ein Kiosk und ein Schwimmbecken mit Rutschen auf die Besucher warten. Kosten insgesamt: Circa 27 Millionen Euro.
Was wurde eigentlich aus... Hiroshima?
Bei dem Atombombenabwurf der USA auf Hiroshima sind 140.000 Menschen gestorben und 92 Prozent der Stadtgebäude wurden zerstört. 75 Jahre ist das her. Wie sieht es dort jetzt aus?
Bremen-Vier-Japan-Korrespondentin Kathrin Erdmann hat uns erzählt, dass manche Menschen vor Ort bis heute immer noch traumatisiert sind. Von dieser ersten Generation gibt es aber immer weniger Menschen und die sorgen sich, dass ihre Geschichten in Vergessenheit geraten.
Der Jahrestag am 6. August hat einen sehr hohen Stellenwert, doch trotzdem wurden viele der Opfer lange diskriminiert. Sie durften zum Beispiel nicht heiraten oder hatten Schwierigkeit bei der Jobsuche. Außerdem, so findet unsere Korrespondentin, ist die Vergangenheit nicht richtig aufgearbeitet worden. Das "Opfer sein" steht in Japan sehr im Vordergrund, während zum Beispielen in Schulen nicht darüber gesprochen wird, dass Japan auch Täter war, weil dies politisch nicht gewollt ist.
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Was wurde eigentlich aus... dem Amazon-Logistikzentrum in Achim?
Bild: Radio Bremen
Vor fast einem Jahr waren in Achim die Bauarbeiten für das neue Logistikzentrum des Online-Versand-Riesen Amazon gestartet. Der Rohbau ist seit etwa Ende November fertig - ein wahres Monstrum mit seinen 270 Metern Länge, 153 Metern Breite und 18 Metern Höhe. Insgesamt sollen dort bald mehr als 60 LKW und Sprinter an den Ladetoren die Pakete einladen und zu den Leuten bringen. Amazon plant, im Mai den Betrieb in Achim zu starten und sucht Mitarbeiter: Geplant sind etwa 2000, die schrittweise bis Ende des Jahres eingestellt werden sollen - im Führungsbereich gern mit auch militärischem Hintergrund, wie es in der Ausschreibung heißt. (Stand: 21. Januar 2021)